Nur insgesamt mäßige Kartoffelern in Sicht
Die diesjährige Kartoffelernte in Deutschland wird nicht an die Rekordergebnisse des Vorjahres anknüpfen. Wie das Bundeslandwirtschaftsministerium mitteilte, stellte der Sachverständigenausschuss von Bund und Ländern zur „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung“ auf der Basis der vorliegenden Rodungsergebnisse in seiner gestrigen Sitzung fest, dass sich die Erntemenge auf voraussichtlich rund 9,9 Mio t belaufen wird. Demnach würde die Menge von 2014 um 15,1 % unterschritten, der mehrjährige Durchschnitt um 9,9 %. Die endgültigen Ergebnisse könnten jedoch davon abweichen, da die Ernte der späten Kartoffelsorten noch ausstehe.
Ursächlich für die mäßige Erntemenge war dem Agrarressort zufolge einerseits die Entscheidung vieler Erzeuger, die Anbauflächen nach der unbefriedigenden Entwicklung der Erzeugerpreise in der letzten Kampagne einzuschränken, zum anderen witterungsbedingt schlechtere Erträge. Die Anbaufläche umfasste laut Ministerium rund 234 000 ha, was gegenüber 2014 eine Einschränkung um 4,4 % und im Vergleich zum mehrjährigen Mittel ein Minus von 6,5 % bedeutete. Der durchschnittliche Hektarertrag dürfte nach aktuellem Informationsstand mit rund 421 dt um 11,2 % unter dem Vorjahresniveau beziehungsweise 3,6 % unter dem mehrjährigen Durchschnitt bleiben.
Das im Vergleich zum Vorjahr insgesamt kleinere Angebot an Kartoffeln spiegele sich in der Preisentwicklung auf allen Ebenen wider, berichtete das Ministerium außerdem. Die Erzeugerpreise würden nahezu doppelt so hoch liegen wie im vergangenen Jahr, blieben aber unter dem Niveau von 2013. Die Verbraucher müssten für Kleingebinde etwa 25 % mehr als im Vorjahr ausgeben.
Bron TopagrarOnline